Der Heiland
Immer wieder wird er Mensch geboren,
spricht zu frommen, spricht zu tauben Ohren,
kommt uns nah und geht uns neu verloren.
Immer wieder muss er einsam ragen,
aller Brüder Not und Sehnsucht tragen,
immer wird er neu ans Kreuz geschlagen.
Immer wieder will sich Gott verkünden,
will das Himmlische ins Tal der Sünden,
will ins Fleisch der Geist, der ewige, münden.
Immer wieder, auch in diesen Tagen,
ist der Heiland unterwegs zu segnen,
unseren Ängsten, Tränen, Fragen, Klagen
mit dem stillen Blicke zu begegnen,
den wir doch nicht zu erwidern wagen,
weil nur Kinderaugen ihn ertragen.
Hermann Hesse
In diesem Sinne: Euch Lieben allen frohe Festtage und einen guten Jahreswechsel!
Lasst
uns zur Ruhe kommen und uns überall dort einfinden, wo sich Menschen
gemeinsam auf den Weg des Friedens machen! Immer wieder...
Bis bald im Neuen Jahr!
Betty
Samstag, 24. Dezember 2016
Sonntag, 6. November 2016
Herbe Zeit - oder: Vom zu tief hängenden Himmel...
Die Blätter fallen, fallen wie von weit,
als welkten in den Himmeln ferne Gärten;
sie fallen mit verneinender Gebärde.
Und in den Nächten fällt die schwere Erde
aus allen Sternen in die Einsamkeit.
Wir alle fallen. Diese Hand da fällt.
Und sieh dir andre an: es ist in allen.
Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen
unendlich sanft in seinen Händen hält.
Rainer Maria Rilke
Der Herbst - er setzt uns zu, macht uns einen Strich durch manche Rechnung, lässt Hoffnungen verblassen. Sein Leuchten tröstet nur für kurze Zeit. Ich hab ihm nichts entgegenzusetzen. Lasse mich mit den Blättern fallen. Leiste es mir manchmal, liegen zu bleiben. Stehe wieder auf, wann es mir passt, wenn es niemand mehr erwartet. Leiste mir den Luxus, Erwartungen nicht immer zu erfüllen. Zu viel zu wollen. Zu scheitern. Mein inneres Navigationssystem neu auszurichten. Weiterzugehen. Neue Spuren zu verfolgen. Aufzubrechen zu neuen Horizonten. Nehme ungefragt. Gebe absichtslos.
Stelle mich in Frage. Wer bin ich? Schriftstellerin, die ich sein will? Mit einer gewissen Neigung zum Wenig-Schreiben. Paradoxerweise. Aus einem immerwährenden inneren Grauen vor Schreiben als Geschwätz. Von dem es zu viel gibt. Zu dem ich nicht beitragen will. Und es natürlich dennoch tue. Weil immer nur ganz wenige dagegen gefeit waren und sind.
Und doch sagen und schreiben mir hier und da Menschen, dass sie meine Beiträge schätzen und Kraft aus ihnen ziehen. Darüber freue ich mich. Solches herunterspielen hieße, es gering zu schätzen. Das sei mir fern - schon aus Respekt vor meinen Leserinnen und Lesern! Deshalb all jenen einfach: Danke!!!
Lyrik wollte ich immer den ganz Großen überlassen, hab mich selten daran versucht. Auch das Folgende entstand als Prosatext, fast in einem Zug hingeschrieben. Bis ich beim näheren Hinsehen befand, es könnte wohl auch als Gedicht durchgehen. Und dann sähe es so aus:
Herbst - Herbe Zeit.
Ecken, Kanten, Spitzen.
Angekratzt, angegangen
Vielleicht auch -
Angefressen; das auch, ja!
Die Stirn wundgestoßen
Am zu tief hängenden
Bleiernen Himmel.
Welkende Illusionen.
Weg damit - alles muss raus!
Es wird den nahenden
Frost nicht überstehn.
Und die Knospen, die wir -
Möglicherweise ungebrochen -
In einen neuen Frühling
Hinüber retten
Brauchen Raum
Sich zu entfalten.
In diesem Sinne - kommt mir gut durch den November!
Betty
als welkten in den Himmeln ferne Gärten;
sie fallen mit verneinender Gebärde.
Und in den Nächten fällt die schwere Erde
aus allen Sternen in die Einsamkeit.
Wir alle fallen. Diese Hand da fällt.
Und sieh dir andre an: es ist in allen.
Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen
unendlich sanft in seinen Händen hält.
Rainer Maria Rilke
Der Herbst - er setzt uns zu, macht uns einen Strich durch manche Rechnung, lässt Hoffnungen verblassen. Sein Leuchten tröstet nur für kurze Zeit. Ich hab ihm nichts entgegenzusetzen. Lasse mich mit den Blättern fallen. Leiste es mir manchmal, liegen zu bleiben. Stehe wieder auf, wann es mir passt, wenn es niemand mehr erwartet. Leiste mir den Luxus, Erwartungen nicht immer zu erfüllen. Zu viel zu wollen. Zu scheitern. Mein inneres Navigationssystem neu auszurichten. Weiterzugehen. Neue Spuren zu verfolgen. Aufzubrechen zu neuen Horizonten. Nehme ungefragt. Gebe absichtslos.
Und doch sagen und schreiben mir hier und da Menschen, dass sie meine Beiträge schätzen und Kraft aus ihnen ziehen. Darüber freue ich mich. Solches herunterspielen hieße, es gering zu schätzen. Das sei mir fern - schon aus Respekt vor meinen Leserinnen und Lesern! Deshalb all jenen einfach: Danke!!!
Lyrik wollte ich immer den ganz Großen überlassen, hab mich selten daran versucht. Auch das Folgende entstand als Prosatext, fast in einem Zug hingeschrieben. Bis ich beim näheren Hinsehen befand, es könnte wohl auch als Gedicht durchgehen. Und dann sähe es so aus:
Herbst - Herbe Zeit.
Ecken, Kanten, Spitzen.
Angekratzt, angegangen
Vielleicht auch -
Angefressen; das auch, ja!
Die Stirn wundgestoßen
Am zu tief hängenden
Bleiernen Himmel.
Welkende Illusionen.
Weg damit - alles muss raus!
Es wird den nahenden
Frost nicht überstehn.
Und die Knospen, die wir -
Möglicherweise ungebrochen -
In einen neuen Frühling
Hinüber retten
Brauchen Raum
Sich zu entfalten.
In diesem Sinne - kommt mir gut durch den November!
Betty
Samstag, 20. August 2016
Altweibersommer - oder: Von den Möglichkeiten des Reisens...
Auf dem Lautenfelsen bei Gernsbach/Schwarzwald |
Niederab das Tal entlang,
Da erklingt es wie von Flügeln,
Da bewegt sichs wie Gesang;
Und dem unbedingten Triebe
Folget Freude, folget Rat;
Und dein Streben, seis in Liebe,
Und dein Leben sei die Tat...
Johann Wolfgang von Goethe
(Aus: Wanderlied)
Wo wir uns räumlich aufhalten und für wie lange, spielt eine untergeordnete Rolle. Unterwegs sein mit dem Weg als Ziel. Sehnsucht nach dem Horizont mischt sich mit Sehnsucht nach Bleiben und Verweilen, Langsamkeit, bewusster Entschleunigung. Gegensätze, die es auszuhalten gilt.
Auf dem Kirchhof in Lauffen am Neckar |
Spätsommerliche Felslandschaft im Schwarzwald |
So finde ich mich an manchem freien Spätsommertag auf Wegen durch Wiesen und Hochmoore und auf Felsenpfaden, finde ein Farbenspiel aus leuchtend grünen Flechten auf dem Granitgestein, überhangen mit lila blühender Heide und hellrot-orange glühenden Ebereschen. Silberne Spinnweben künden vom nahen Altweibersommer, der recht zu mir passen will. Mag er sich einstellen!
Auf dem Brennte Schrofen über dem Achertal/Schwarzwald |
Edelfrauengrab-Wasserfälle im Gottschlägtal/Schwarzwald |
Am oberen Gottschläg |
Kratzdistel (Cirsium) mit Hummel |
Platterbse (Lathyrus) mit Faulbaum-Bläuling (Celastrina argiolus) |
Elizabeth von Arnim (Aus: Elizabeth auf Rügen)
Und so nehme ich denn wieder Zuflucht zu den Dichterinnen und Dichtern, als müsste ich mich ihres Rückhalts vergewissern.
Meine eigene Rügen-Reise führte mich Ende Mai zunächst in die Weiten Brandenburgs, zu Theodor Fontanes "Herrn von Ribbeck im Havelland". Auch wenn das "Doppeldachhaus" längst nicht mehr steht, so ist dort doch der Zauber eines besonderen Ortes zu spüren.
Schloss Ribbeck im Havelland |
Kirche Ribbeck |
Alte Rosskastanie auf dem Kirchhof Ribbeck |
Familiengrablege der von Ribbeck mit jungem Birnbaum |
Erst hier fällt auf, was uns fehlt.
Wie viele Vögel wir lange nicht mehr gehört und gesehen haben.
Was der Schatten eines Baumes bedeutet im Vergleich zu unseren armseligen textilen Sonnendächern.
Welchen Charakter Bäume dem Bild einer Landschaft oder einer Ortschaft zu verleihen vermögen.
Sie ermöglichen Leben in reicher Vielfalt. Sie bieten Schutz und spenden Kraft. Sie rauschen.
Sie flüstern. Sie erzählen Geschichten. Sie verbinden Erde und Himmel.
Eigentlich lässt sich wohl sagen: Ich komme immer wieder vor allem der Bäume wegen.
Lindenallee bei Lohme/Insel Rügen |
Die Insel Rügen, diesmal im Spätfrühlings-Frühsommer-Kleid. Farbenfrohes Leuchten: Klatschmohn, Kornblumen, Weißdorn, Ginster im frischen Grün. Unvergessliche Wanderungen auf dem Hochuferweg zur Stubbenkammer, von der es zu Recht heißt:
Stubbenkammer/Rügen: Blick vom Königsstuhl zur Viktoria-Sicht |
Wilhelm von Humboldt
(Tagebucheintrag vom 12. August 1796)
Stubbenkammer/Rügen: Viktoria-Sicht |
Am verwunschenen Herthasee, Jasmund/Rügen |
Wer sich ins Hinterland aufmacht, findet indessen stille verwunschene Seen und Moore - und wird möglicherweise von einem Unkenkonzert begleitet.
Insel Hiddensee: Leuchtfeuer Gellen |
Insel Hiddensee: Am Dornbusch |
Gerhart Hauptmann
Insel Hiddensee: Leuchtturm Dornbusch |
Dorfkirche Bobbin/Insel Rügen |
Am Strand von Vitt, Arkona/Rügen |
Und das Rauschen der Brandung - und das Klickern der zurückrollenden Kieselsteine. Ein Klang wie von Murmeln...
Junger Haussperling auf dem Rügenhof Putgarten |
Kornblume (Cyanus segetum) |
Orangerotes Habichtskraut (Hieracium aurantiacum) |
Im Garten des Bach-Hauses/Eisenach |
Garten des Bach-Hauses Eisenach |
Schachbrett (Melanargia galathea) und Kleines Wiesenvögelchen (Coenonympha pamphilus) |
Weidenröschen (Epilobium) |
Wer reist, sei es räumlich oder zeitlich, auf Wegen und Straßen, auf Buchseiten - lesend, schreibend oder in Gedanken - übt sich darin, genau hinzusehen und schult den Blick für das Schöne.
Wer reist, auf welche Weise auch immer, wird immun gegen Lügen, lässt sich nicht mehr erzählen, die Erde sei eine Scheibe, eine Kultur sei der anderen überlegen oder dass es gar auf komplexe Fragen einfache Antworten und Lösungen geben müsse.
Acker-Witwenblume (Knautia arvensis) |
Wer reist, lernt, das Gemeinsame und Verbindende mehr zu suchen als das Trennende.
Diese Erfahrung wünsche ich uns allen!
Euch Lieben allen noch schöne Ferien und - wo diese schon zu Ende sind - einen guten Start in den Herbst!
Mit ganz lieben Grüßen
Betty
PS: Ein neuer Sammelrezensions-Essay von mir zu neuen und neu zu entdeckenden Büchern zu Anne Frank erschien am 17. August in literaturkritik.de unter dem Titel Wem gehört Anne Frank? - Oder: Was kann und darf Erinnerung?
Labels:
Anne Frank,
Bäume,
Black Forest,
Blumen,
Chalk Cliffs,
Goethe,
Insel Rügen,
Jasmund,
Kap Arkona,
Kreidefelsen,
Leuchttürme,
Lighthouses,
Mecklenburg,
Moor,
Ostsee,
Reisen,
Schwarzwald,
Sommer,
Summer,
Theodor Fontane
Montag, 16. Mai 2016
Auf Frühlingspfaden und durch Frühlingsgärten - oder: Von dem, was bleibt, welches die Dichter stiften...
Der Pfingsttag kennt keinen Abend,
denn seine Sonne, die Liebe,
geht nie unter.
Theodor Fontane
Über allem ist es nun Pfingsten geworden und der Frühling, der sehnlich Erwartete, ist weit vorangeschritten. Traumverloren habe ich ihn durchwandert, mir freie Stunden erschlichen, ihn in mich aufgesogen, zeitweise durch den Fieberschleier einer hartnäckig anhänglichen Frühjahrsgrippe, andere Tage wieder mit fast unerträglich wachen Sinnen, reizüberflutet bis zur Erschöpfung, unterwegs auf lange nicht gegangenen Pfaden, immer wieder auf der Suche nach fast Verlorenem.
Der Neckar - Schicksalsfluss und lieber Begleiter, an welcher Stelle seiner Reise immer ich auf ihn treffe...
Rasten an Orten der Stille -
wieder vereint mit den Dichtern...
Im Maulbronner Kreuzgang
Verzaubert in der Jugend grünem Tale
Steh ich am moosigen Säulenschaft gelehnt
Und horche, wie in seiner grünen Schale
Der Brunnen klingend die Gewölbe dehnt.
Und alles ist so schön und still geblieben.
Nur ich ward älter, und die Leidenschaft,
Der Seele dunkler Quell in Haß und Lieben,
Strömt nicht mehr in der alten wilden Kraft.
Hier ward mein erster Jugendtraum zunichte.
An schlecht verheilter Wunde litt ich lang.
Nun liegt er fern und ward zum Traumgesichte
Und wird in guter Stunde zum Gesang.
Die Seele, die nach Ewigkeit begehrte,
Trägt nun Vergänglichkeit als liebe Last
Und ist auf der erspürten Jugendfährte
Noch einmal still und ohne Groll zu Gast.
Nun singet, Wasser, tief in eurer Schale.
Mir ward das Leben längst ein flüchtig Kleid.
Nun tummle, Jugend, dich in meinem Tale
nd labe Dich am Traum der Ewigkeit!
Hermann Hesse
Schwelgen in Blütenträumen -
im Naturrefugium Streuobstwiese, von denen es in meiner Gegend zum Glück noch einige gibt...
Unterwegs durch Frühlingsgärten:
Im Garten meiner Mama...
Tulpen - wer kann sich ihrer Farbenpracht entziehen?
Aus einem Besuch im Schau- und Sichtungsgarten Hermannshof in Weinheim an der Bergstraße...
... und hier an meinem besonderen Lieblingsort, dem Blühenden Barock in Ludwigsburg...
Unterwegs im Naturpark Stromberg-Heuchelberg auf den Spuren eines Minnesängers...
Rîfe und anehanc
die heide hat betwungen,
daz ir liehter schîn
nâch jâmer ist gestalt,
und der vogel sanc,
die wol mit fröiden sungen,
die sint nû geswîn.
dar zuo klag ich den walt:
der ist unbekleit.
dannoch kan si füegen
mir herter herzeleit
diu wazzer in krüegen
von dem brunnen treit.
nâch der stêt mîn gedanc...
Übersetzung:
Der Reif mit seinem Gefolge
hat die Heide bezwungen,
so dass ihr strahlender Glanz
nun traurig aussieht,
und der Sang der Vögel,
die so fröhlich sangen,
die sind nun verstummt.
Auch über den Wald klage ich,
der steht kahl.
Dennoch kann die,
die Wasser in Krügen
vom Brunnen holt,
mir größeres Herzeleid zufügen.
Auf sie richtet sich mein Sinnen...
Gottfried von Neuffen
(Minnesänger und einstiger Burgherr auf Burg Blankenhorn)
Und so sind es oft altvertraute, wiederentdeckte Orte, die uns von Neuem zu bezaubern vermögen - wie der Schwarzwald...
Maitag
Still! - Ich hör, wie an Geländen
leicht der Wind vorüberhüpft,
wie die Sonne Strahlenenden
an Syringendolden knüpft.
Stille rings. Nur ein geblähter
Frosch hält eine Mückenjagd,
und ein Käfer schwimmt im Äther,
ein lebendiger Smaragd.
Im Geäst spinnt Silberrhomben
Mutter Spinne Zoll um Zoll,
und von Blütenhekatomben
hat die Welt die Hände voll.
Rainer Maria Rilke
Und so habe ich heute vor allem die Bilder und die Dichter sprechen lassen.
Denn, wie wir wissen:
Was bleibet aber, stiften die Dichter.
Friedrich Hölderlin (Aus: Andenken)
In diesem Sinne noch schöne Pfingst- und Spätfrühlingstage - und einen guten Start in den Sommer!
Alles Liebe
Betty
denn seine Sonne, die Liebe,
geht nie unter.
Theodor Fontane
Über allem ist es nun Pfingsten geworden und der Frühling, der sehnlich Erwartete, ist weit vorangeschritten. Traumverloren habe ich ihn durchwandert, mir freie Stunden erschlichen, ihn in mich aufgesogen, zeitweise durch den Fieberschleier einer hartnäckig anhänglichen Frühjahrsgrippe, andere Tage wieder mit fast unerträglich wachen Sinnen, reizüberflutet bis zur Erschöpfung, unterwegs auf lange nicht gegangenen Pfaden, immer wieder auf der Suche nach fast Verlorenem.
Pfad an der Neckarschlinge Hessigheim/Baden-Württemberg |
Entlang der Neckarschlinge Hessigheim |
Gelbe Windröschen an der Hessigheimer Neckarschlinge |
Pfad entlang der Hessigheimer Felsengärten |
Der Neckar - Schicksalsfluss und lieber Begleiter, an welcher Stelle seiner Reise immer ich auf ihn treffe...
Hessigheimer Felsengärten über dem Neckar |
Magnolie in Blüte im Kreuzgang-Garten/Kloster Maulbronn |
wieder vereint mit den Dichtern...
Kloster Maulbronn: Brunnenhaus im Kreuzgang |
Im Maulbronner Kreuzgang
Verzaubert in der Jugend grünem Tale
Steh ich am moosigen Säulenschaft gelehnt
Und horche, wie in seiner grünen Schale
Der Brunnen klingend die Gewölbe dehnt.
Kloster Maulbronn: Magnolienblütezeit im Kreuzgang-Garten |
Nur ich ward älter, und die Leidenschaft,
Der Seele dunkler Quell in Haß und Lieben,
Strömt nicht mehr in der alten wilden Kraft.
Kloster Maulbronn: Magnolienblütezeit im Kreuzgang-Garten |
An schlecht verheilter Wunde litt ich lang.
Nun liegt er fern und ward zum Traumgesichte
Und wird in guter Stunde zum Gesang.
Kloster Maulbronn: Magnolienblütezeit im Kreuzgang-Garten |
Trägt nun Vergänglichkeit als liebe Last
Und ist auf der erspürten Jugendfährte
Noch einmal still und ohne Groll zu Gast.
Nun singet, Wasser, tief in eurer Schale.
Mir ward das Leben längst ein flüchtig Kleid.
Nun tummle, Jugend, dich in meinem Tale
nd labe Dich am Traum der Ewigkeit!
Hermann Hesse
Kirschbaum in Blüte bei Kleingartach/Baden-Württemberg |
Kirschblüten auf der Streuobstwiese |
im Naturrefugium Streuobstwiese, von denen es in meiner Gegend zum Glück noch einige gibt...
Birnbäume in Blüte |
Birnenblüte auf der Streuobstwiese |
Wiesenschaumkraut |
Tulpen im Garten meiner Mama |
Im Garten meiner Mama...
Weiß-gelbe Narzisse im Garten meiner Mama |
Zier-Johannisbeere im Garten meiner Mama |
Tulpen im Garten meiner Mama |
Goldlack im Garten meiner Mama |
Tulpen im Garten meiner Mama |
Tulpenblütezeit im Schau- und Sichtungsgarten Hermannshof/ Weinheim an der Bergstraße |
Aus einem Besuch im Schau- und Sichtungsgarten Hermannshof in Weinheim an der Bergstraße...
Tulpenblütezeit im Schau- und Sichtungsgarten Hermannshof/ Weinheim an der Bergstraße |
Tulpenblütezeit im Schau- und Sichtungsgarten Hermannshof/ Weinheim an der Bergstraße |
Tulpenblütezeit im Schau- und Sichtungsgarten Hermannshof/ Weinheim an der Bergstraße |
Tulpenblütezeit im Schau- und Sichtungsgarten Hermannshof/ Weinheim an der Bergstraße |
Tulpenblütezeit im Schau- und Sichtungsgarten Hermannshof/ Weinheim an der Bergstraße |
Tulpenblüte im Blühenden Barock Ludwigsburg |
Tulpenblüte im Blühenden Barock Ludwigsburg |
Tulpenblüte im Blühenden Barock Ludwigsburg |
Sumpfdotterblume |
Burgruine Blankenhorn bei Eibensbach |
Burgruine Blankenhorn bei Eibensbach |
Burgruine Blankenhorn bei Eibensbach |
die heide hat betwungen,
daz ir liehter schîn
nâch jâmer ist gestalt,
und der vogel sanc,
die wol mit fröiden sungen,
die sint nû geswîn.
dar zuo klag ich den walt:
der ist unbekleit.
dannoch kan si füegen
mir herter herzeleit
diu wazzer in krüegen
von dem brunnen treit.
nâch der stêt mîn gedanc...
Burgruine Blankenhorn bei Eibensbach |
Übersetzung:
Der Reif mit seinem Gefolge
hat die Heide bezwungen,
so dass ihr strahlender Glanz
nun traurig aussieht,
und der Sang der Vögel,
die so fröhlich sangen,
die sind nun verstummt.
Auch über den Wald klage ich,
der steht kahl.
Dennoch kann die,
die Wasser in Krügen
vom Brunnen holt,
mir größeres Herzeleid zufügen.
Auf sie richtet sich mein Sinnen...
Gottfried von Neuffen
(Minnesänger und einstiger Burgherr auf Burg Blankenhorn)
An der Rotmurg im Nordschwarzwald |
An der Rotmurg im Nordschwarzwald |
Flussgestein der Rotmurg im Nordschwarzwald |
Rotes Gestein vulkanischen Ursprungs an der Rotmurg/ Nordschwarzwald |
Kleine Spiegel der Sonne: Huflattich in Blüte |
Maitag
Still! - Ich hör, wie an Geländen
leicht der Wind vorüberhüpft,
wie die Sonne Strahlenenden
an Syringendolden knüpft.
Stille rings. Nur ein geblähter
Frosch hält eine Mückenjagd,
und ein Käfer schwimmt im Äther,
ein lebendiger Smaragd.
Im Geäst spinnt Silberrhomben
Mutter Spinne Zoll um Zoll,
und von Blütenhekatomben
hat die Welt die Hände voll.
Rainer Maria Rilke
Und so habe ich heute vor allem die Bilder und die Dichter sprechen lassen.
Denn, wie wir wissen:
Was bleibet aber, stiften die Dichter.
Friedrich Hölderlin (Aus: Andenken)
In diesem Sinne noch schöne Pfingst- und Spätfrühlingstage - und einen guten Start in den Sommer!
Alles Liebe
Betty
Abonnieren
Posts (Atom)