O trübe diese Tage nicht,
Sie sind der letzte Sonnenschein,
Wie lange, und es lischt das Licht
Und unser Winter bricht herein.
Dies ist die Zeit, wo jeder Tag
Viel Tage gilt in seinem Werth,
Weil man's nicht mehr erhoffen mag,
Dass so die Stunde wiederkehrt.
Die Fluth des Lebens ist dahin,
Es ebbt in seinem Stolz und Reiz,
Und sieh, es schleicht in unsern Sinn
Ein banger, nie gekannter Geiz;
Ein süßer Geiz, der Stunden zählt
Und jede prüft auf ihren Glanz –
O sorge, dass uns keine fehlt,
Und gönn' uns jede Stunde ganz.
Theodor Fontane
Und wieder ist sie angekommen:
Die Zeit der Rilkeschen "roten Berberitzen" und "alternden Astern". Den eben davongeeilten Sommer ließ ich aus, hab ihn übersprungen, ihn, der sehr groß war - zu groß, zu hitzig, zu laut. Wandle meine Herbstwege, gebe mich dem Schein des milden Lichts hin, lausche den sich sammelnden Staren, jenen Künstlern der Imitation, die in mir die Erinnerung an lange nicht mehr gehörte Vogelstimmen wachhalten. Mit Stunden geizend, abgetaucht ins Farbenmeer, Verlorenes und Ersehntes beschwörend, so bleibe ich die ewig scheiterne und sich im freien Fall sogleich erneut in die Lüfte erhebende Traumwandlerin, Rückzug im Aufbruch begehend und sich in Auflösung wieder sammelnd, verstummend im Lärm, laut, wo Schweigen lastet.
Vermehrt politisch Stellung beziehend - das auch, weil mensch sich in
Zeiten wie unseren ein unpolitisches Leben immer weniger leisten kann. Denn die Frage ist: In welcher Art Welt wollen wir leben?
Ich möchte in keiner Welt leben, in der Hass und Ausgrenzung den Ton bestimmen, wo das Recht des Stärkeren gilt, wo Grundrechte und Menschenrechte mit Füßen getreten werden und wo die grenzenlose Ausbeutung unseres Planeten um klingender Münze willen in Kauf genommen wird.
Ich möchte in einer Welt leben, in der sich Menschen gegenseitig respektieren und lernen, achtsam miteinander und mit dieser Erde umzugehen. Eine zweite dieser Art wird es nicht geben. Wenn sie für unsere Kinder und Kindeskinder bewohnbar bleiben soll, müssen wir einiges an unserer Haltung und unseren eingefahrenen Gewohnheiten ändern.
Ein Anfang könnte es sein, den Entschluss zu fassen, ein Weniges beizutragen. Jede und jeder. Ein Weniges, dass in der Summe schon sehr viel ergäbe, ohne dass mensch sich gegenseitig in Schuldzuweisungen ergehen müsste und ohne dass utopische Vorsätze gefasst und am nächsten Tag gleich wieder angesichts ihrer Uneinhaltbarkeit über den Haufen geworfen würden.
Warum fällt es uns so schwer, innezuhalten, nachzudenken, uns verantwortlich zu fühlen und verantwortlich zu handeln? Denn wie zerbrechlich ist alles, was wir gewohnt sind, für selbstverständlich zu nehmen!
Sie sind der letzte Sonnenschein,
Wie lange, und es lischt das Licht
Und unser Winter bricht herein.
Dies ist die Zeit, wo jeder Tag
Viel Tage gilt in seinem Werth,
Weil man's nicht mehr erhoffen mag,
Dass so die Stunde wiederkehrt.
Die Fluth des Lebens ist dahin,
Es ebbt in seinem Stolz und Reiz,
Und sieh, es schleicht in unsern Sinn
Ein banger, nie gekannter Geiz;
Ein süßer Geiz, der Stunden zählt
Und jede prüft auf ihren Glanz –
O sorge, dass uns keine fehlt,
Und gönn' uns jede Stunde ganz.
Theodor Fontane
Und wieder ist sie angekommen:
Die Zeit der Rilkeschen "roten Berberitzen" und "alternden Astern". Den eben davongeeilten Sommer ließ ich aus, hab ihn übersprungen, ihn, der sehr groß war - zu groß, zu hitzig, zu laut. Wandle meine Herbstwege, gebe mich dem Schein des milden Lichts hin, lausche den sich sammelnden Staren, jenen Künstlern der Imitation, die in mir die Erinnerung an lange nicht mehr gehörte Vogelstimmen wachhalten. Mit Stunden geizend, abgetaucht ins Farbenmeer, Verlorenes und Ersehntes beschwörend, so bleibe ich die ewig scheiterne und sich im freien Fall sogleich erneut in die Lüfte erhebende Traumwandlerin, Rückzug im Aufbruch begehend und sich in Auflösung wieder sammelnd, verstummend im Lärm, laut, wo Schweigen lastet.
Ich möchte in keiner Welt leben, in der Hass und Ausgrenzung den Ton bestimmen, wo das Recht des Stärkeren gilt, wo Grundrechte und Menschenrechte mit Füßen getreten werden und wo die grenzenlose Ausbeutung unseres Planeten um klingender Münze willen in Kauf genommen wird.
Ich möchte in einer Welt leben, in der sich Menschen gegenseitig respektieren und lernen, achtsam miteinander und mit dieser Erde umzugehen. Eine zweite dieser Art wird es nicht geben. Wenn sie für unsere Kinder und Kindeskinder bewohnbar bleiben soll, müssen wir einiges an unserer Haltung und unseren eingefahrenen Gewohnheiten ändern.
Ein Anfang könnte es sein, den Entschluss zu fassen, ein Weniges beizutragen. Jede und jeder. Ein Weniges, dass in der Summe schon sehr viel ergäbe, ohne dass mensch sich gegenseitig in Schuldzuweisungen ergehen müsste und ohne dass utopische Vorsätze gefasst und am nächsten Tag gleich wieder angesichts ihrer Uneinhaltbarkeit über den Haufen geworfen würden.
Warum fällt es uns so schwer, innezuhalten, nachzudenken, uns verantwortlich zu fühlen und verantwortlich zu handeln? Denn wie zerbrechlich ist alles, was wir gewohnt sind, für selbstverständlich zu nehmen!
Theodor-Fontane-Denkmal Neuruppin |
Fontanestadt Neuruppin am Ruppiner See |
Wehr an der Ilm bei Oberweimar |
Weimar: Park an der Ilm mit Goethes Gartenhaus |
Goethes Gartenhaus im Park an der Ilm / Weimar |
Alte Ulme im Park an der Ilm / Weimar |
Theodor-Fontane-Geburtshaus / Neuruppin |
Beim Besuch der Jubiläumsausstellung im Museum bestand Gelegenheit, sich dem großen Wortkünstler nochmals auf ganz besondere Weise zu nähern.
Theodor-Fontane-Ausstellung im Museum Neuruppin |
Auf dem Königsstuhl Jasmund / Rügen |
Baumwipfelpfad im Naturerbe Prora / Rügen |
Steilküste bei Klein-Zicker auf Mönchgut / Rügen |
Am Zicker See auf Mönchgut / Rügen |
Feldsperling am Boddenufer auf Mönchgut / Rügen |
Moorheidelandschaft am Großen Jasmunder Bodden bei Glowe / Rügen |
Der Große Jasmunder Bodden zwischen Jasmund und Wittow / Rügen |
Andere Orte hingegen wollen immer wieder aufgesucht werden, weil wir sie sonst zu sehr vermissen würden, wie die Leuchttürme von Arkona...
Die Leuchttürme von Arkona auf Wittow / Rügen |
Das Jagdhaus Gabelbach am Goethe-Wanderweg zum Kickelhahn / Thüringer Wald |
Goethes Jagdhütte (Nachbau) auf dem Kickelhahn |
Ist Ruh',
In allen Wipfeln
Spürest Du
Kaum einen Hauch;
Die Vögelein schweigen im Walde.
Warte nur! Balde
Ruhest du auch.
Johann Wolfgang von Goethe
Schloss Waltershausen bei Bad Neustadt / Saale |
Wieder zurückgekehrt, standen an des Dichters Geburtsstätte im Klosterhof in Lauffen am Neckar unterdessen die Rosen in voller Blüte.
Der Klosterhof in Lauffen am Neckar |
Reste des alten Kreuzgangs am Klosterhof / Lauffen |
Rosenzeit im Klosterhof Lauffen |
"Heimzugehn, wo bekannt blühende Wege mir sind,
Dort zu besuchen das Land und die schönen Tale des Neckars,
Und die Wälder, das Grün heiliger Bäume, wo gern
Sich die Eiche gesellt mit stillen Birken und Buchen,
Und in Bergen ein Ort freundlich gefangen mich nimmt."
Friedrich Hölderlin
(Aus: Heimkunft)
Regiswindiskirche zu Lauffen am Neckar |
Es wird wohl ein immerwährendes Rätsel bleiben, woher es kommt, dass wir uns an gewissen Orten lebendiger fühlen, als an anderen...
Am Hohlohsee im Hohlohmoor / Nordschwarzwald |
Auf dem Steg durchs Hohlohmoor |
Ausblick vom Hohloh übers Murgtal zur Rheinebene |
Zufluchtsorte, an denen sich innere Bilder sammeln lassen, gewissermaßen als Vorräte für den bevorstehenden Winter. Mit ihnen muss ich nicht geizen, denn im Teilen vermehren sich gesammelte Schätze solcher Art. Natürlich können dies nur diejenigen erfahren, die den Mut haben, sich darauf einzulassen...
Distelfalter (Vanessa cardui) |
Kommt mir gut durch die dunkle Jahreszeit!
Es grüßt herzlich
Betty